gegenstand der soziologie

Techniken sind künstlich erzeugte und in der einen oder anderen Weise festgelegte Wir-kungszusammenhänge, die genutzt werden können, um hinreichend zuverlässig und wie-derholbar bestimmte erwünschte Effekte hervorzubringen. 45Wie gesehen, setzt die Definition eine erste allgemeine Übersicht über die Tatsachen, eine Art provisorische Beobachtung voraus. Wegen des kurzen Sommersemesters können nicht alle Themen in der Vorlesung behandelt werden. Die Originalausgabe ist in der Digitalen Bibliothek der Bibliothèque nationale de France (Gallica) zugänglich: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k24665k. Massen, die einen sind umfänglich, wie die großen Kirchen, die anderen sehr klein, wie die Familie, wenn sie auf ein Ehepaar beschränkt ist. Deren einzige Daseinsberechtigung ist es, sich dem Studium der Phänomene zu widmen, die in den sogenannten »wilden« Nationen vorkommen. Paul Fauconnet war Soziologe. 25 So verfügt die Soziologie über einen eigenen Gegenstand, da es genuine soziale Tatsachen gibt. Da Weber davon ausgeht, dass soziale Erscheinungen die Ergebnisse des sinnhaften Handelns einzelner Individuen sind, beginnt seine Analyse bei den Menschen selbst. Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Student der Soziologie wird man häufig mit der Frage konfrontiert, was man denn in seinem . Wenn also das Eingreifen übernatürlicher Wesen ausgeschlossen wird, ist außerhalb des Individuums und über ihm nur eine Quelle der Verpflichtung auffindbar: die Gesellschaft oder vielmehr das Gesamt der Gesellschaften, dessen Mitglied es ist. In einer Untersuchung der Familie oder der Strafe zum Beispiel wird sie sich auferlegen, ebenso die »ethnografischen« wie die »historischen« Fakten in Betracht zu ziehen, die gleichermaßen soziale Tatsachen sind und sich lediglich danach unterscheiden, wie sie jeweils beobachtet werden. Nähere Informationen finden Sie hier. Sozialstrukturen. Mangels Definitionen setzt sich jede Wissenschaft Konfusionen und Fehlern aus. Persönlichkeit als Gegenstand der Soziologie (1989) Auszug mit Vorbemerkung des Autors. 31Richtig ist, dass die Geschichte zwar nicht aufweist, aus welchen Gründen es analoge Institutionen in ähnlichen Zivilisationen gibt, sie aber beansprucht, die Tatsachen dadurch zu erklären, dass sie sie chronologisch aneinanderreiht und im Einzelnen die Umstände beschreibt, unter denen sich ein historisches Ereignis ereignet hat. Folgerichtig misstraut er tendenziell jedem Vergleich, jeder Verallgemeinerung. Im Übrigen haben wir mit der vorangehenden Analyse keineswegs eine endgültige und umfassende Definition aller sozialen Phänomene zu entdecken gesucht. Der Soziologe, der rechtliche und moralische Tatbestände untersucht, muss zu ihrem Verständnis häufig auf religiöse Phänomene zurückgehen. Und aus den erkennbaren Beziehungen zwischen diesen Reihen lassen sich die Hypothesen gewinnen. Auf diese Weise zeigt sie, wie Institutionen sich wechselseitig erzeugen; zum Beispiel, wie sich der Ahnenkult auf der Grundlage der Bestattungsriten entwickelte. Denn sie können von diesen derart vielfältigen und variablen Institutionen nur Aufschluss geben, indem sie sie auf sehr allgemeine Elemente der organisch-psychischen Konstitution des Einzelmenschen beziehen: Geschlechtsinstinkt, Neigung zu alleinigem und eifersüchtigem Besitz einer einzigen weiblichen Person, Mutter- und Vaterliebe, Abscheu vor Geschlechtsverkehr zwischen Blutsverwandten usw. Abhandlungen über die soziologische Methode gibt es in großer Zahl. H. Kunze. war, samt der ihm zugrunde liegenden vielfältigen Prinzipien. Selbstverständlich verändert sich der Gebrauch dieser Methoden je nach den variablen Tatsachen, die soziologisch beobachtet werden. Dazu gehören Politikwissenschaft, Philosophie, Geschichte, Soziologie, Philologie, Psychologie, Ökonomie, Pädagogik, Rechtswissenschaft . 55Die Soziologie dagegen übernimmt die großen Gliederungen und macht sie zu ihren eigenen, die bereits von den verschiedenen vergleichenden Wissenschaften der Institutionen, deren Erbin sie zu sein beansprucht, wahrgenommen worden waren: Wissenschaften vom Recht, von den Religionen, Politische Ökonomie usw. Zudem können sich Wissenschaftler ohne Definitionen in Diskussionen untereinander nicht verständigen, da sie nicht über dasselbe sprechen. Viele noch in manchen Sozialwissenschaften gebräuchlichen Ideen scheinen weder rational noch faktisch begründet zu sein und sollten aus einer vernunftbasierten Terminologie verbannt werden. Untersucht er eine Institution, richtet sich seine Aufmerksamkeit auf die individuellsten Merkmale, jene, die den besonderen Umständen geschuldet sind, unter denen sie entstanden ist oder sich verändert hat; sie erscheint ihm daher als nicht zu trennen von diesen Umständen. 34Aber wie bringen sich die sozialen Tatsachen wechselseitig hervor? Zum anderen wissen wir alle, dass die häuslichen Beziehungen nicht ausschließlich affektiv sind, dass zwischen uns und möglicherweise unbekannten Verwandten rechtliche Bande vorliegen, die ohne unsere Zustimmung und ohne unser Wissen geknüpft wurden; wir wissen, dass Heirat nicht nur eine Paarung ist, dass Gesetz und Brauchtum dem Mann, der eine Frau ehelicht, bestimmte Handlungen vorschreiben, eine komplizierte Prozedur. Diese Dokumente müssen in allen ihren Einzelheiten geprüft werden, liegenden Grundsätze müssen gut bekannt sein. Es muss also eine ganze Reihe spezieller methodischer Verfahren aufgeboten werden, um die bestehenden Beziehungen zwischen den Fakten festzustellen. (2) Gründerväter: Soziologie als Wissenschaft (3) Was ist Theorie? Die so verstandene soziologische Erklärung verdient es also keineswegs, dass man ihr, wie es zuweilen geschieht, Materialismus vorwirft. Sie begnügt sich in der Folge nicht damit, wie gewisse Soziologen, auf sehr allgemeine und entfernte Ursachen hinzuweisen, die jedenfalls unzureichend sind und nicht in direktem Zusammenhang mit den Tatsachen stehen. Nun sind soziale Tatsachen schwer zu erreichen und aus den Dokumenten zu gewinnen. Obwohl aus einem lateinischen Stamm und einer griechischen Endung gebildet und deshalb lange Zeit von den Puristen abgelehnt, hat das Wort sich heute in allen europäischen Sprachen eingebürgert. Das heißt nicht, dass aller Zwang abwesend wäre: Weiter vorn haben wir ausgeführt, unter welchen Aspekten er sich im wirtschaftlichen und sprachlichen Bereich äußert, und wie viel es bedurfte, damit der Einzelne in diesen Hinsichten frei war, nach Gutdünken zu handeln. Man möchte gern noch wissen, durch welche Anzeichen sie zu erkennen sind, um sowohl der Gefahr zu entgehen, sie zu übersehen, als auch, sie mit Phänomenen zu verwechseln, die in den Zuständigkeitsbereich der anderen Wissenschaften gehören. : , 4 Bde., Stuttgart: Schweizerbart, 1877–1888. Was jedem der beiden zugeschrieben werden kann ist die allgemeine Neigung, sich die notwendigen Nahrungsmittel zu beschaffen, sich gegen die Unbill des Wetters zu schützen, oder ist, wenn man will, Unternehmensgeist, Gewinnstreben usw. Erstens sind sie alle wirklich erklärend; sie benennen das Warum und das Wie der Dinge. Sind darunter solche, die so sind, weil die Gruppe so ist, wie sie ist? Gegenstand und Thema der politischen Soziologie -Konzepte sind anders. Hier befindet sich die Soziologie gegenüber den anderen Wissenschaften in einer unterlegenen Situation. 1 1. Denn Recht, Moral, Religion machen einen beträchtlichen Teil des sozialen Lebens aus. Doch von jetzt an ist dieses Scheitern nicht mehr zu befürchten. Doch ihre Existenz durch eine bestimmte Anzahl von Beispielen und allgemeine Überlegungen zu belegen, ist unzureichend. Erstens betrachtet die Soziologie eine gewisse Anzahl von Problemen als die ihren, die bis dato in das Ressort der Wissenschaften gehörten, die keine »Sozialwissenschaften« sind. Mit einer Ausnahme konnte dieser keine richtigen Experimente durchführen und abgewandelte Arten erzeugen; er musste ein allgemeines Schaubild dessen erstellen, was er über deren Ursprung wusste; und durch den methodischen Vergleich dieser Fakten konnte er dann seine Hypothesen entwickeln. Der kleinste Verstoß gegen die Regeln und traditionellen Verwendungen stößt auf den heftigen Widerstand der öffentlichen Meinung. Zum anderen stellen die fraglichen Institutionen nicht nur sehr allgemeine Praxisformen dar, von denen man behaupten könnte, dass sie von Menschen unter gleichen Umständen ganz natürlich erfunden worden seien. Selbst wenn, wie in den Arbeiten der englischen anthropologischen Schule, theoretisch nichts davon geblieben ist, hat er zumindest zu einer allgemeinen Klassifizierung eines Großteils von Tatsachen geführt. Das heißt nicht, dass es historisch nicht auch andere gegeben hätte, aber die uns jetzt beschäftigenden finden sich ausschließlich bei den Historikern. 21Unbestreitbar ist sie in der Tat, weil jedes Individuum diese Gewohnheiten bereits geformt und gleichsam instituiert vorfindet; weil es nicht deren Erschaffer ist, weil sie ihm von außen gegeben sind, sie also präetabliert sind. Kurzum, man ist immer mehr geneigt, in den Eigenschaften eines sozialen Milieus (Umfang, Dichte, Zusammensetzung usw.) Und dennoch gibt es das Eigentumsrecht in abstracto nicht. Vater- und Mutterliebe, die zärtlichen Gefühle für Kinder sind offensichtlich bei den Primitiven wie den Zivilisierten identisch; doch welche Kluft besteht zwischen der primitiven Organisation der Familie und ihrer heutigen Verfassung, und welche Veränderungen haben sich zwischen diesen Extremen nicht ereignet! Sicher sind die Bewusstseine, aus denen die Gesellschaft gebildet ist, neuartig kombiniert, woraus sich die neuen Realitäten ergeben. 2. 7Ein erster Tatbestand bleibt sich immer gleich, nämlich dass es Gesellschaften gibt, das heißt Aggregate von menschlichen Wesen. Während die Bewusstseinstatsachen der Individuen immer auf eine mehr oder weniger entfernte Weise einen Zustand des Organismus zum Ausdruck bringen, äußert sich in den kollektiven Vorstellungen in einem bestimmten Grad immer ein Zustand der sozialen Gruppe: Sie übertragen (oder um den philosophischen Sprachgebrauch zu verwenden: sie »symbolisieren«) deren aktuelle Struktur, die Art und Weise, wie sie auf dieses oder jenes Ereignis reagiert, das Gefühl, dass sie von sich selbst oder von ihren ureigenen Interessen hat. 290 S. Das Verhältnis von Raum und Gesell-schaft ist kein exklusiver Forschungsge-genstand der Geographie mehr. – erfordert jedes Dokument einen scharfen kritischen Blick. Schließlich stellen diese Vorabdefinitionen eine erstrangige wissenschaftliche Gewähr dar. Was es gibt, ist das Eigentumsrecht, wie es im zeitgenössischen Frankreich oder im antiken Rom organisiert ist bzw. Denn eine Methode unterscheidet sich nur in abstrakter Hinsicht von der Wissenschaft selbst. Durkheim, É. Spencer und Tarde etwa gehen auf diese Weise vor. Wir wollen durchaus nicht die Bedeutung ihrer Ergebnisse überschätzen; doch ungeachtet aller skeptischen Einwände gibt es die Wissenschaft, und sie schreitet voran: Sie wirft klar definierte Probleme auf und weist zumindest auf Lösungen hin. der Menschen zueinander, aus Wechselwirkungen der Handelnden. Revolutionen bestanden noch nie in der plötzlichen Ersetzung der ganzen bestehenden Ordnung durch eine neue Ordnung; sie sind und können nie anderes sein als mehr oder weniger rasche, mehr oder weniger umfassende Umwandlungen. der modernen Gesellschaften des Westens: industrielle Warenproduktion, hochgradige Arbeitsteilung, internationaler Handel, Kapitalgesellschaften, Geld, Kredit, Rente, Zinsen, Lohn usw. Die Soziologie ist noch eine relativ junge Wissenschaft, deren Bezeichnung auf den Franzosen Auguste Comte (1798 - 1857) zurückgeht. Deshalb muss ein anderes Kriterium gesucht werden, das erlaubt, jene Gewohnheiten herauszuheben, deren besondere Natur nicht minder unbestreitbar, aber nicht auf Anhieb sichtbar ist. ihrer Natur eine bestimmte Entwicklung vorbestimmt, deren Richtung man durch eine summarische Untersuchung der historischen Fakten zu entdecken sucht. Das ergab sich bereits aus unseren Ausführungen zu den Merkmalen des sozialen Phänomens, denn es ist offensichtlich, dass Tatsachen mit derart unterschiedlichen Eigenschaften nicht von derselben Art sein können. So musste der Handwerker einst Produkte nach bestimmtem Maß und von bestimmter Qualität anfertigen, und noch heute ist er allen möglichen Reglementierungen unterworfen, kann niemand sich weigern, sich mit legalem Geld für seinen legalen Wert bezahlen zu lassen. Auf eine derartige Tatsache sind Fison und Howitt gestoßen, als sie bei der Erklärung des Systems der Verwandtschaft und der exogamen Klassen in bestimmten australischen Stämmen ein neues Licht auf die primitiven Familienformen geworfen haben. och wenn er in seinem Handeln durch Neigungen determiniert ist, die allen Menschen gemeinsam sind, dann hängen die genauen Formen, die sein Handeln in jedem historischen Moment annimmt, von ganz anderen Voraussetzungen ab, die von einer Gesellschaft zur anderen variieren und sich innerhalb ein und derselben Gesellschaft im Zeitlauf verändern: das ist die Gesamtheit der kollektiven Gewohnheiten. 53Erstens betrachtet die Soziologie eine gewisse Anzahl von Problemen als die ihren, die bis dato in das Ressort der Wissenschaften gehörten, die keine »Sozialwissenschaften« sind. Sie muss folglich die Tatsachen erklären, so wie sie durch ihre bestimmenden Ursachen, ihre nächsten und unmittelbaren Ursachen, definiert sind, die in der Lage sind, sie hervorzubringen. Im Buch gefunden – Seite 321Gleichzeitig sieht König in der Gruppe den eigentümlichen Gegenstand der Soziologie Emile Durkheims, so daß er sagen kann, daß „Widerstand gegen die Krise ... Vertreter dieser Stufe ist die russisch-amerikanische Soziologe Pitirim Sorokin, schuf er ein „System der Soziologie", die auf der Theorie und Methodik der Messung der sozialen Mobilität basiert. Jetzt müssen wir über die methodische Beobachtung sprechen, das heißt jene, die jede der erwähnten Tatsachen festlegt. Die fraglichen Phänomene sind eher auf dem Weg, soziale zu werden, als bereits soziale zu sein. Für den Augenblick müssen wir diese Theorie nicht diskutieren; aber wir sollten festhalten, dass die Soziologie, wäre jene begründet, sich nicht von der Individualpsychologie unterscheiden würde, was hieße, dass jeglicher Stoff für eine genuine Soziologie fehlte. Wer das Eigentum untersucht, muss dieses Phänomen unter seinem zweifachen Aspekt, dem rechtlichen und dem ökonomischen, betrachten, während diese beiden Seiten ein und desselben Tatbestands gewöhnlich von Wissenschaftlern unterschiedlicher Provenienz untersucht werden. Diese Merkmale, anhand deren das zu untersuchende soziale Phänomen definiert wird, sind zwar äußerlich, aber entsprechen damit nicht weniger den wesentlichen Merkmalen, die die Analyse offenbart. Derartige Verfahren der Kritik sind umso notwendiger, als den Soziologen häufig nicht ohne Grund vorgeworfen worden ist, sie zu vernachlässigen. Doch auch wenn die soziologische Beobachtung die Tatsachen abstrakt fasst, verfährt sie dabei nicht weniger sorgfältig und ist bemüht, sie genau festzustellen. Ihr Gegenstand reicht von elementaren sozialen Beziehungen (wie Intimbeziehungen und Freundschaften) über Gruppen, Netzwerke, Organisationen und Nationalgesellschaften bis hin zu den Prozessen und Strukturen der Weltgesellschaft. Im Buch gefunden – Seite 22Verfassungssoziologie für Juristen und für Soziologen ... aber auch Gegenstand der Soziologie ; wie zahllose andere Gegenstände kann sie mit den Mitteln der ... Vor dem Hintergrund dieser groben Skizze zur aktuellen Situation des thematischen Feldes lässt sich ganz grundsätzlich . Natürlich und verstehbar wären nur die Phänomene, die durch die im tiefsten Innern immer identische. Zum Beispiel hat die Religionswissenschaft die Tabus der Unreinheit und der Reinheit einer Art zugeschlagen, weil sie Tabus sind; umgekehrt hat sie sorgfältig die Beerdigungsriten und den Ahnenkult unterschieden. 43Diese Definitionen sind umso genauer und sachhaltiger, je mehr man sich bemüht, die objektiven Merkmale der Dinge zu erfassen. Alltägliche Interaktionen zwischen Personen im beruflichen wie im privaten Bereich sind dabei ebenso Gegenstand der Soziologie wie andererseits Gruppenprozesse, Abläufe in Organisationen, gesamtgesellschaftliche Verteilungsstrukturen oder globale Prozesse. 9Und doch ist die Existenz derartiger Phänomene dermaßen evident, dass sie von Beobachtern angezeigt wurden, die nicht an die Konstitution einer Soziologie dachten. B. Politik, Wirtschaft, etc. Demoor, J. / Massart, J. / Vandervelde, É. Denn eine Wissenschaft, die die Tatsachen, die ihren Gegenstand ausmachen, nur im Rückgriff auf eine andere Wissenschaft erklären könnte, würde sich mit Letzterer vermischen. Doch zum einen lehrt uns der Blick in die Geschichte, dass die Heirats- und Familientypen äußerst zahlreich und variantenreich waren und noch sind; er erhellt uns die zuweilen außergewöhnliche Kompliziertheit der Heiratsformen und häuslichen Beziehungen. Im Fall meiner Fächerkombination von Pädagogik und Soziologie wird aber auch häufig stillschweigend unterstellt, dass ich so etwas Ähnliches wie Sozialpädagogik studiere. Auch sie untersucht unterschiedslos Phänomene der Moral, des Rechts, der Religion, der Techniken, der Künste usw. Der Gegenstand der Soziologie ist die Methode & V orgehensweise: Idealtypen + historischer V ergleich. Hier äußern sich die Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen den festgestellten Fakten in Zahlen. Doch von jetzt an ist dieses Scheitern nicht mehr zu befürchten. Die lebendigen Institutionen, so wie sie sich bilden, funktionieren und umbilden, stellen folglich die genuin sozialen Phänomene, die Gegenstände der Soziologie, dar. Im Besonderen befasst sich die Soziologie mit modernen Gesellschaften. Sie kann die Arbeit anders aufteilen, als es bisher geschehen ist. Unter diesem Gesichtspunkt lässt sie sich leicht in spezielle Soziologien aufgliedern. 50So gelingt es, mit Hilfe angemessen beobachteter Tatsachen und in Bezug auf klar definierte Probleme Hypothesen zu entwickeln und zu verifizieren. In einer wirklichen soziologischen Arbeit kann jeder behandelte Punkt der Kritik unterzogen werden.